Das letzte Jahr war hart und fordernd. Während der Mann 50
bis 60 Stunden pro Woche arbeitete war ich für den Alltag zuständig. Neben den üblichen
Hausarbeiten kamen dann noch Sachen wie die Kita-Platz-Klage, der Versuch eines
Aufbaustudiums, später dann die Eingewöhnung und die obligatorischen
Krankentage mit Kind dazu. Die Wochenenden verbrachten wir meist bei der an
Krebs erkrankten Schwiegermutter, die dringend Hilfe im Haushalt braucht. Außerdem
musste die Ur-Omi im Altenheim besucht werden, die sich schon die ganze Woche
auf uns freute. Freizeit hatten wir kaum. Im November hatte ich dann noch eine
Fehlgeburt, die mir wirklich die letzte Kraft nahm. Panikattacken häuften sich,
die Kopf- und Rückenschmerzen sind Dauerzustand, verbunden mit Schwindelgefühl
und Atemnot. Ständige Bauchschmerzen und Dauermüdigkeit sind mittlerweile Normalität.
Zum Jahreswechsel war dann die Einsicht, dass es so nicht
weitergehen kann, eigentlich schon lange überfällig. Auch der Mann ist am Ende
seiner Kräfte und gerade wieder auf Jobsuche. Wenngleich ich noch nicht für
alle Schwierigkeiten eine Lösung gefunden habe, so drehen sich doch die guten
Vorsätze eindeutig darum, mehr für mich zu tun. Manchmal findet man dann
Denkanstöße, wo man sie gar nicht vermutet. So wie heute geschehen. In der
aktuellen Nido 01/2015 las ich ein Interview mit Carlo Pedersoli, besser
bekannt unter seinem Künstlernamen Bud Spencer. Zum Sinn des Lebens befragt,
sagte er „…Jeder hat seine eigenen Herausforderungen zu meistern. Lerne. Lerne
dich verstehen, lerne andere verstehen. Und bleib dir treu, bleib bei dir. Imitiere
nicht die anderen. Das fühlt sich nie richtig an. Lebe dein Leben nach deinen
eigenen Gesetzen. Gestalte es nach den Möglichkeiten, die dir dein Körper, dein
Geist und deine Herkunft gegeben haben.“
Worte, die mich sehr berührt haben.